Deutschlandweit sind es millionen Sparer mit Riester Fondsparplänen die versuchen ein Vermögen für die später Rente aufzubauen. Dabei stehen ihnen verschiedene Fondssparpläne zur Auswahl, die sich je nach persönlichen Präferenzen hinsichtlich des Risikos unterscheiden.
Auf jeden Fall hat der Gesetzgeber aber festgelegt, dass das eingesetzte Kapital vom Fondsanbieter garantiert wird, damit der Sparer in der Rente zumindest die eingezählten Beträge zurückbekommt. Das heißt dass die Rendite über die Laufzeit mindestens null bertragen muss und Verluste vor Inflation grundsätzlich ausgeschlossen sind.
Wie unterscheiden sich die Riester Fondsparpläne?
Fondsparpläne haben gute Chancen höhere Renditen über längere Zeiträume zu erzielen, da der Aktienanteil in der Regel auch höher ist als bei klassischen Lebensversicherungen oder Banksparplänen. In Aktien können aber die Riester Fondssparpläne lediglich investieren wenn die eingezahlten Beträge nicht gefährdet sind. Wenn es zum Beispiel an den Aktienbörse zu turbulenzen kommt, dann müssen sie teilweise das Geld aus dem Renditemodul in das Sicherheitsmodul verlagern. Daher legen auch die meisten Anbieter von Anfang an einen bestimmten Prozentsatz in sichere Renten- oder Geldmarktfonds an. Damit können eventuelle Verluste mit der Aktientangente leichter kompensiert werden. Problematisch ist aber im derzeitigen Zinsumfeld, dass Aufgrund der niedrigen Zinsen ein wesentlich höherer Prozentsatz in die Renten- und Geldmarktfonds fliessen muss, eine Tatsache die natürlich der Gesamtperformance längerfristig nicht unbedingt dienlicht ist.
Wie hoch der Anteil an Aktien und wie hoch der Anteil an Rentenpapieren und Geldmarktfonds ist, entscheidet grundsätzlich der Sparer. Oftmals wird die Zusammensetzung des Portfolios aber vom Lebensalter des Kunden bestimmt. Dabei wird in der Regel der Aktienanteil in jungen Jahren hoch angesetzt und dann mit zunehmenden Alter sukzessive reduziert. Damit soll verhindert werden dass der Sparer zum Zeitpunkt seines Rentenantritts nicht gerade in eine Aktienbaisse gerät und so seine durchschnittliche Rendite über die gesamte Laufzeit unnötig verschlechtert. Mit dieser Umschichtung Richtung sicherer Renten- bzw. Geldmarktfonds sollte schon einige Jahre vor dem Rentenantritt gestartet werden.
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Vorsicht beim Umschichten
Ein möglicher Kostenfaktor bei den Riester Fondssparplänen ist seit Auflegung der ersten Produkte stets das Problem der Umschichtungen innerhalb eines Depots der Sparer. Die von der Gesetzgebung festgeschriebene Garantie, dass zum Rentenantritt zumindest das eingezahlte Kapital für den zukünftigen Rentner zur Verfügung stehen muss, hat die Anbieter zu einem Sicherheitsnetz geradezu gezwungen.
Die Umschichtung erfolgt aber nicht zwangsläufig in Abhängigkeit des Sparers, sondern es gibt auch Produkte die je nach Marktlage umschichten. Diese können eher prozyklisch aufgestellt sein oder antizyklisch. Damit ist gemeint dass bei den prozyklischen Rieser Fondsparplänen der Aktienanteil während der Boomphasen an den Finanzmärkten erhöht wird und es bei antizyklischen genau umgekehrt abläuft. Also im Boom reduziert und in der Baisse erhöht. Informieren sie sich also vor dem Abschluß gut wie der selektierte Fond am Markt agiert.
Manchmal stehen nämlich die gewählten Umschichtungsstrategien auch in der Kritik. So zum Beispiel die UniProfiRente von Union Investment die mit ihren Umschichtungsstrategie im Jahr 2008 den Aktienanteil nach heftigen Verlusten dramatisch reduziert und damit die anschließende Hausse verpasst hat. Dies hat die Sparer enorm viel Performance gekostet hat.
Unterschieden sollte aber nicht nur bezüglich der dahinterliegenden Umschichtungslogik werden, sondern auch ob es sich beim gewählten Investment-Ansatz um einen aktiven oder passiven gemanagten Fondsparplan handelt. Von den am Markt befindlichen Produkten wird der überwiegende Teil aktiv gemanged.
Das ist insofern von Bedeutung weil aktiv geführte Fondsparpläne in der Regel wesentlich höhere Kosten verursachen, welche sich auch nur in seltenen Fällen wieder mit einer besseren Performance rechtfertigen lassen.
Viele Riester Fondssparpläne belasten den Sparer gleich einmal mit einem saftigen Ausgabeaufschlag der bis zu fünf Prozent gehen kann. Danach gibt es dann auch noch die laufenden Kosten zu berücksichtigen die bis zu 2% jährlich ausmachen können. Unter den laufenden Kosten versteht man die Verwaltungs- , Depot- und Managmentgebühren. Speziell bei Aktiensparplänen sind die Kosten besonders hoch und jeder Sparer sollte bei der Auswahl eines Sparplanes genauestens auf die verschiedenen expliziten sowie die versteckten Kosten achten, denn diverse Studien zeigen dass eine bewusst in Einklang mit den eigenen Zielen gewählte Strategie mit niedrigen Kosten langfristig die besten Ergebnisse abwirft.
Aus diesem Grund sind auch Fondsparpläne die auf passive Fonds setzen wärmstens zu empfehlen. Hierbei investiert der Sparer ausschließlich in ETFs oder Index-Fonds wie den MSCI World. Die Vorteile für den Sparer liegen hier klar auf der Hand. Keine Ausgabeaufschläge und im Normalfall laufenden jährliche Kosten von unter einem halben Prozent. Wenn man dazu berücksichtigt dass diverse Studien zeigen, dass rund 80% der aktiv gemanagten Fonds die entsprechenden Indizes nicht schlagen können dann sollte eigentlich für jedermann klar sein wie die Auswahl ausfallen sollte.
Für die Anbieter der Riester Fondssparpläne sieht diese Rechnung natürlich wiederum ganz anders aus. Mit vielen Milliarden Euro an verwaltendem Vermögen für Millionen Bundesdeutsche, haben sie natürlich großes Interesse aktiv gemanagte, und daher substantiell teurere Produkte zu bewerben.
Gut informierte Sparer und Anleger sollten aber bei der Auswahl ihres Sparplanes kühlen Kopf bewahren und den bunten Prospekten der diversen Anbieter wenig Vertrauen schenken.