Relative Stärke am Forex (RSI)

Dieser Artikel befasst sich mit einem weiterem Oszillator der technischen Analyse. Auch dieser dient als Signalgeber oder Entscheidungshilfe für Handelsentscheidungen des Traders. Seine Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, ebenso seine Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Mitteln der Chartanalyse. In den kommende Zeilen soll für Interessierte etwas Licht ins Dunkel gebracht werden.

Der RSI

Am geläufigsten sind die Interpretationen des RSI zu überkauften oder überverkauften Märkten. Der Relative Strength Index pendelt in der Spanne zwischen 0 und 100. Die Zone über dem Wert 70 bezeichnet man als überkauft. Bewegt sich der Wert unter die 30, so wird der Markt als überverkauft bezeichnet. Werden diese Zonen verlassen, so spricht man von einem Kauf- oder Verkaufssignal. Nochmals sei der Hinweis gestattet, das dieser Wert allein nicht zuverlässig genug ist. Auch sollte der Trader nicht dazu verleitet werden auf einen Stop Loss zu verzichten.

Berechnung des RSI

Für jede Zeiteinheit(ZE), die der Trader betrachtet, wird eine Abwärtsveränderung (down) und eine Aufwärtsveränderung (up) berechnet. Von aufwärts wird dann gesprochen, wenn der Abschlusskurs höher war als der des vorangegangenen Zeitabschnitts. Die entsprechende Formel lautet

RSI (aufwärts) = Abschluss (aktuell) – Abschluss (aktuell – 1 ZE)

Bei abwärts schließt die aktuelle Zeiteinheit unter dem Wert der vorangegangen Zeiteinheit ab. In Ausnahmefällen können die Kurse auch gleich sein.

Signalbereiche

Die Abbildung unten zeigt den RSI für EURUSD am 17.03.2014. Der RSI kommt aus der überverkauften Zone und pendelt dann im neutralem Bereich zwischen 30 und 70 um dann wieder unter 30 zu fallen. Signale wären nach der obigen Beschreibung nur am Beginn und am Ende der Darstellung für den Trader verfügbar gewesen.

rsiIm nächsten Schritt soll der Kursverlauf mit hinzugezogen werden. Betrachtet man nun den Kurs und den RSI, so kann man leicht erkennen, das nur das Hinzuziehen des RSI keine zuverlässigen Signale liefert.

rsi mit kurs
Es gibt verschieden Interpretationsvarianten. Es werden Konvergenzen und Divergenzen zwischen Kursverlauf und Indikator gesucht. Eine baerische Konvergenz würde vorliegen, wenn zum Beispiel zwei fallende Kursspitzen auch zwei fallende Spitzen beim Indikator zeigen würde. Es wird dann eine weitere Abwärtsbewegung erwartet. Die bullishe Konvergenz ist vorhanden, wenn beispielsweise RSI und Kurs steigende Tiefpunkte aufweisen. Beide Möglichkeiten findet der aufmerksame Betrachter im obigem Bild.

Die bearische Divergenz liegt vor, wenn sinkende Höchstkurse beim RSI von Höchstwerten beim Kurs begleitet werden. In deren Folge wird ein Kurseinbruch erwartet. Wählt man für den RSI einen zu geringen Zeitabschnitt, sind seine Bewegungen zu sprunghaft und geben kein optimales Bild ab.
Andere Trader suchen ebenso wie bei Kursverlauf beim RSI nach Mustern. Dazu bedient man sich zusätzlich noch von Trendlinien, Kanälen und auch von Résistance und Support. Handelssignale werden dann durch das Durchbrechen dieser Linien generiert. Als Signallinie dient auch der gleitende Durchschnitt.

Betrachtet man die Mittellinie des RSI (50) kann der Schnitt dieser als Trendwechsel gewertet werden. Ein Schneiden nach oben wäre dann ein Kaufsignal, nach unten das Verkaufssignal. Jeder Trader findet im Laufe der Zeit die für ihn am besten geeignete Interpretation des RSI und auch die Kombinationsvarianten mit anderen Mitteln der Charttechnik. Besonders beliebt ist die Kombination mit dem Bollinger Band. Auch bei der Periodeneinstellung wird viel ausprobiert. Die 14 tägige Berechnungsperiode hat sich aber bei vielen Tradern durchgesetzt. Wichtig ist, das dem Trader die Möglichkeit gegeben ist relativ schnell sichere Signale zu gewinnen. Man kann aus der Arbeit mit dem RSI eine Wissenschaft machen, aber die Frage ist, ob das irgend ein Mensch braucht.

Die Arbeit mit dem RSI sollte dem Trader ins Blut übergehen. Das heißt, das durch intensives Betrachten des Oszillator in Verbindung mit dem Kursverlauf bei der täglichen Arbeit dem Händler für den Handel günstige Momente deutlich werden. Hier macht Übung den Meister.

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