Auf der Suche nach der Trendwende benutzen Trader die unterschiedlichsten Indikatoren und Oszillatoren. Es werden Chartformationen ausgewertet und Fundamentaldaten analysiert. Ein gut geeignetes Mittel ist das Momentum um auf dem Bereich Argumente für die Trendwende zu finden. Wie es genutzt werden kann und welche weiteren Instrumente der Chartanalyse mit ihm kombiniert werden können ist Gegenstand dieses Artikels.
Begriffsdefinition Momentum
Das Momentum beim Forex misst die Schnelligkeit der Preisveränderungen in einer bestimmten, vom Trader festgelegten, Periode. Gäbe es keine Veränderungen, dann wäre das Momentum flach. Je häufiger die Veränderungen, desto „aktiver“ auch das Momentum. Für Leser, die Probleme haben sich das vorzustellen, ein Gleichnis. Nehmen Sie einen flachen Stein und werfen Sie diesen über die Wasseroberfläche. Am Anfang steckt noch viel Kraft in der Bewegung. Die Abstände werden geringer und er verliert an Höhe. Der Schwung ist weg und der Stein geht unter. So ist es auch vergleichbar am Forex. Hat eine Bewegung noch genügend Kraft, dann zeigt sich das am Momentum.
Abbildung: Kombination Momentum – RSI – Bollinger Bänder beim Chart EURUSD
An der Abbildung ist es deutlich zu erkennen. Lange blieb der Kurs in einem relativ schmalen Band. Dann kam Bewegung in den Kursverlauf. Erst der Ausbruch nach unten und danach die Aufwärtsbewegung. Das Momentum erreicht gegen Ende sogar den oberen Wert seiner Bandbreite.
Die Berechnung
Das Momentum stellt die absolute Preisdifferenz zwischen zwei Punkten im Kursverlauf dar. Er ist der Differenzquotient multipliziert mit dem Faktor n. Stärke oder Schwäche des Trends werden damit gemessen.
MOM(t) = Kurs (t) – Kurs (t-n)
Das Momentum ist positiv bedeutet das sich ein bestehender Aufwärtstrend beschleunigt. Wird dieser Trend gebremst, ist das Momentum noch positiv aber fallend. Beschleunigt sich der Abwärtstrend ist das Momentum negativ und fallend. Noch negativ aber steigend ist das Momentum bei einem abbremsenden Abwärtstrend.
Kombinationsmöglichkeiten
Viele Trader nutzen die Chartformationen um, Handelssignale zu generieren. Sie lassen sich dann mögliche Argumente durch das Momentum bestätigen. Andere verfolgen die Bewegungen der Kerzen zwischen den Bollinger Bändern und leiten Signale an den Berührungen der Kerzenenden an den Bändern ab. Auch hier soll das Momentum helfen, die Entscheidung zu präzisieren. Eine beliebte Methode ist an der obigen Darstellung zu erkennen. Bollinger Band im Chart und der RSI sowie das Momentum als Entscheidungshilfen für eine mögliche Handelsentscheidung. Das Setzen von Stop Loss und Take Profit wird auch durch die Entwicklung des Momentums mit unterstützt. Die Aussagefähigkeit bei Verwendung nur des Momentums einer Handelsentscheidung wird als gering betrachtet. Dazu spielen noch zu viele andere Faktoren am Markt eine Rolle.
Handelssignale
Der Preis und seine Bewegung trifft durch das Verhalten der Marktteilnehmer immer wieder auf Widerstände oder auch Unterstützungen. Wie reagiert nun der Kurs auf diese „Hindernisse“? Dafür soll das Momentum Antworten liefern. Was ist, wenn der Preisverlauf und der des Indikators eine unterschiedliche Sprache sprechen? Steht eine Marktwende bevor? Da muss der Trader tiefer in die Materie eindringen. Es kann untersucht werden, ob eine Divergenz oder eine versteckte Divergenz vorliegt. Mit Hilfe der Candle Stick Analyse kann eine Antwort gefunden werden. (Diese Analysemethoden werden in einem gesondertem Artikel behandelt.) Die besten Signale können bei gleichzeitiger Verwendung von trendfolgenden Indikatoren und Oszillatoren gewonnen werden.
Das Momentum ist ein sehr aussagefähiges Instrument. Für die optimale Nutzung bedarf es doch einer gewissen Handelserfahrung. Daher werden sich die Erfolge zunehmend bei wachsenden Fähigkeiten im Umgang damit einstellen. Anfänger sollten sich nicht von Fehlinterpretationen entmutigen lassen. Traden ist kein Sache für nebenher. Es ist eine Arbeit, bei der sich mit dem Sammeln von Erfahrungen die Erfolge einstellen.
Bildquelle: Shutterstock.com / TijanaM
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