Beim Handel mit Devisen spielen Indikatoren zur Entscheidungsfindung eine große Rolle. Die Indikatoren der Technischen Analyse und die der Fundamentalanalyse. Die der letztgenannten sind die sogenannten Wirtschaftsindikatoren. Sie geben die grundsätzliche Entwicklung der Devisenpreise vor. Änderungen lassen langfristige Trends enden und neue beginnen. Tiefgreifende Veränderungen haben auch schon zu schweren Krisen des Finanzsektors geführt. Daher ist es für den Trader wichtig, zu wissen, welche Indikatoren welchen Einfluss haben können.
Was sind Wirtschaftsindikatoren?
Wirtschaftsinstitute, Behörden und Ämter für Statistik sammeln Daten aus der Wirtschaft und Informationen aus der Politik. Die Wirtschaftsdaten sind ein Ausschnitt aus dem Gesamtgefüge der Volkswirtschaft eines Staates, eines Währungs- oder Wirtschaftsraumes. Es können Werte aus der Vergangenheit sein oder Prognosen und Stimmungen aus Wirtschaft und der Verbraucher. Die erstellten Statistiken dienen als Gradmesser für die Entwicklung auf ökonomischem Gebiet und dienen als Planungsgrundlage. Sie sollen Fehlentwicklungen, durch falsche oder zu späte Informationen verhindern und dem Trader erlauben eine optimale Handelsentscheidung zu treffen. Der Devisenmarkt reagiert auf diese Daten unterschiedlich stark, daher ist ausreichendes Wissen über die Termine der Bekanntgabe und deren Gewichtung dringend erforderlich.
Der Wirtschaftskalender
Der Trader handelt in der Regel bestimmte Währungspaare oder andere Handelsinstrumente die jeweils für einen bestimmten Wirtschaftsraum Bedeutung haben. Daher kann sich der Trader auch die dafür entscheidenden Wirtschaftsdaten auswählen. Diese fasst er dann in einem Wirtschaftskalender zusammen. Es steht auf der einen Seite der Indikator und die Termine, wann er bekannt gegeben wird. Die andere Spalte dient der Wichtung des Indikators. Also wie groß wird sein Einfluss bewertet, den er auf den Devisenmarkt haben wird. Der Trader ist gut beraten am Beginn der Wirtschaftswoche sich einen Überblick zu verschaffen und auch jeden Morgen die täglich anstehenden Termine mit möglichen Auswirkungen auf laufende Trades zu prüfen. Wirtschaftsdaten werden in periodischer Wiederkehr veröffentlicht. Am Chart kann der Trader daher gut ablesen, ob es Muster an solchen Tagen gibt.
Die Bereiche
Die Indikatoren geben Auskunft über
- das Bruttoinlandsprodukt,
- die Inflation,
- die Erzeugerpreise,
- die Verbraucherpreise,
- die Beschäftigung,
- die Bauaktivitäten,
- die Wirtschaftsstimmung,
- die Verbraucherstimmung,
- die Zinssätze (Leitzinsen)
und anderes.
Die jeweiligen Indikatoren bewegen die Märkte sehr unterschiedlich. Gibt es bei einigen kaum bis keine Auswirkungen so sind diese bei Änderungen der Leitzinsen teilweise dramatisch. Durch Sammlung von Informationen bis zum nächsten Veröffentlichungstermin versuchen Trader eine Vorhersage. Weicht der Wert dann stark von dieser ab, kann es zu unerwarteten Marktreaktionen führen.
Die Indikatoren
Einteilen kann der Trader die Indikatoren generell in
– Frühindikatoren sind Wirtschaftsfaktoren, die sich ändern, ehe die Wirtschaft beginnt, stärker oder schwächer zu wachsen oder vollkommen in eine andere Richtung umzuschlagen. Sie werden verwendet, um Änderungen in der Wirtschaft zu prognostizieren.
- Aktienindex
- Auftragseingänge
- Baugenehmigungen
- Einkaufsmanager-Index
- Einzelhandelsumsätze
- Geldmengenwachstum
- Geschäftsklimaindex
- Gewinnerwartungen
- Investitionsabsichten
- Konsumklimaindex
- Lagerbestände
- Rohstoffindex
- Zinsspread
– Spätindikatoren sind Wirtschaftsfaktoren, die sich ändern, nachdem die Wirtschaft mit dieser Entwicklung begonnen hat. Sie werden verwendet, um Änderungen in der Wirtschaft sichtbar zu machen.
- Arbeitslosenquote
- Beschäftigungslage
- Bruttoinlandsprodukt
- Inflationsrate
- Insolvenzen
- Lohnentwicklung
- Preisniveauentwicklung
- Steuereinnahmen
- Zinsniveauentwicklung
Als weitere Indikatoren sind zu nennen:
- Aktuelle Konsumzahlen
- BIP (in einem Monat)
- Index für menschliche Entwicklung
- Industrieproduktion
- Kapazitätsauslastung
- Kurzarbeit
- Lagerbestände
- Preise
- Sparquote
- Zinsen
- Big Mac Index (die Kaufkraft einer Währung)
- Gradmesser der wirtschaftlichen Stärke eines Staates – EDI
- Elendsindex
- Volatilitätsindex
und andere mehr.
Die Entwicklung der Indikatoren erfasst der Trader in der Fundamentalanalyse. Zeigen sich Zeichen für Veränderungen können diese über die Wechselwirkung der Indikatoren untereinander in deren möglicher Ausrichtung und Wirkungsweise und -stärke abgeschätzt werden. Der Trader übernimmt diese Informationen in seine Handelsstrategie. Broker bieten in der Regel Hinweise auf mögliche Veränderungen bei den Indikatoren und bieten auch einen Wirtschaftskalender. Das sollte den Trader allerdings nicht davon abhalten seinen eigenen zu führen, welcher genau auf seine Handelsinstrumente abgestimmt ist.
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